
© Obelisk-Verlag | Buchcover
Walter Thorwartl, ehemaliger Lehrer und Autor von mehreren Kinderbüchern, gibt 2013 einen neuen Gruselroman für Kinder ab ca. 10 Jahren heraus. Mit Kampf um die Löwenburg liefert er 160 Seiten an einer netten Geschichte, die aber dann doch nicht so gruselig ist, wie auf dem Buchrücken versprochen. Dort steht nämlich:
Spannungsgeladener Grusel in einer Welt, in der manches weder gut noch böse ist. Nichts für schwache Nerven!
Doch vielleicht empfinden 10-jährige Buben und Mädchen anders als ich – was ja durchaus vorstellbar ist – aber leider fehlt die Spritzigkeit in der Sprachwahl, was der Grund für den fehlenden Grusel sein kann.
Aufbau
2 orange-rote Vorlageblätter finden sich hinter dem Buchcover, das von der Illustratorin des Werkes, Claudia Flor, entworfen wurde. Anschließend findet sich eine Seite mit dem Namen des Autors sowie dem Titel und wird ein weiteres Mal umgeblättert, erscheint nochmals die selbe Information, diesmal aber mit dem Zusatz, wer den Umschlag sowie die Vignetten gemalt hat (nämlich Claudia Flor) und in welchem Verlag (Obelisk Verlag) das Buch erschienen ist. Darauf folgt ein ziemlich langes Inhaltsverzeichnis. Meines Erachtens wäre es ausreichend gewesen, ein paar Kapitel zusammen zu fassen, denn der Lesefluss wird dadurch oft schon nach zu kurzer Zeit unterbrochen. Insgesamt besteht das Buch aus 31 Kapiteln, was bei einem reinen Text von 148 Seiten zu einer Kapitellänge von durchschnittlich vier bis fünf Seiten führt. Die Schriftgröße ist so gesetzt, dass ein Jugendlicher locker lesen kann und auch mit dem Finger die Zeilen nachfahren kann, da der Abstand auch größer gewählt wurde.
Inhalt
Wie schon der Titel verrät, dürfte es um einen Kampf um die Löwenburg gehen. Wir erfahren gleich am Anfang, dass Protagonist Florian immer wieder in seine Traumwelt, Elvenden, gelangen will. Die Flucht in sein Traumland gelingt ihm tatsächlich während eines Nachsitzens in Biologie, als er Knochenschädel beobachtet. In Elvenden angekommen, findet er sich auch gleich auf der Burg von Lucidus und Nominus ein, er lernt die beiden Hunde Blum und Pom kennen und freundet sich etwa in der Mitte des Buches mit Lea, der Nichte des bösen Nominus, an. Natürlich trifft Flo auf verschiedene Fabelwesen, in diesem Buch vor allem Elfen, Trolle und Schwarzalben. Diese zählen alle zum „Alten Volk“ und manche sind böse, aber andere verstehen sich sehr gut mit den Menschen.
Der Protagonist ist während des gesamten Buches ziemlich mutig und traut sich auch alleine in den Wald, um das alte Volk vor den Machenschaften des Nominus zu warnen. Doch auch er gerät in Gefahr …
Fazit und eigene Meinung
Durch die Einfachheit der Sätze und oft zu trockener Schilderung sowie der Kürze der Kapitel wird weniger Spannung erzeugt als man sich das vielleicht wünschen würde. Die Geschichte an sich ist aber gut durchdacht und einige Passagen sind wichtig für den Fortgang der Story (Stichwort: Krone), denn diese wirken erklärend und auflösend.
Einige Textstellen wirken auch etwas belehrend, denn in der Traumwelt helfen Männer nicht beim Haushalt mit und Florian erzählt dann, dass es in seiner Welt sehr wohl eine Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen gibt. Das mag schon sein, aber ich finde nicht, dass diese Anmerkung etwas in einem Fantasy-Spannungsroman für Kinder zu suchen hat bzw. in weiterer Folge ernst genommen wird.
Für (tag)träumende Kinder, die sich in eine entfernte Welt voller fabelhafter Wesen wünschen, ist dieses Buch sicher eine nette Unterhaltung. Für Spannungssuchende und Sich-gruseln-Wollende aber nicht empfehlenswert, da diese beiden Attribute kaum Platz im Buch finden.
Vielen Dank an den Obelisk Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Autor: Walter Thorwartl
Illustratorin: Claudia Flor
Buchtitel: Kampf um die Löwenburg
Verlag: Obelisk Verlag
Erscheinungsjahr: 2013, Innsbruck – Wien
Seitenanzahl: 160
ISBN: 978-3-85197-688-5
Preis: € 10,95 (A/D) | CHF 18,50