Bei diesem Buch handelt es sich um eines für Kinder, allerdings schon für die etwas älteren. Der Obelisk-Verlag gibt an, dass es für junge Menschen ab 12 Jahren geeignet sei, aber auch für Erwachsene durchaus lesbar ist. Dem kann ich nur zustimmen. Genauso wie dem Klappentext nach dem Inhaltsexzerpt:
Eine Reise in die Zukunft – und ein mitreißendes Abenteuer rund um das Thema Umwelt
Selbst der Einband ist mit Bedacht gewählt – das sieht man auf dem Foto links leider nicht, denn der Buchrücken ist aus Leinen. Orange Einlageblätter starten, bevor die von Annika Siems illustrierte Geschichte losgeht.
Aufbau
Insgesamt besteht das Buch aus 160 Seiten, die in 14 Kapitel unterteilt werden. Die Kapitel haben nur die Zahl als Überschrift, manche auch zusätzlich eine Vignette von der Illustratorin Annika Siems. Die Erzählung ist in einen Rahmen eingebettet, denn so wie sie beginnt, endet sie auch wieder, allerdings mit etwas mehr Hintergrundwissen und einem positiven Ausgang.
Inhalt
Die Geschichte spielt in der Zukunft, ist also utopisch. Das Einhorn – man ist sich während der Lektüre nicht ganz sicher, ob es denn wirklich existiert oder nicht – lebt in der Wüste und unterhält sich mit einem Baum über die Welt. Es beschließt, sich auf den Weg nach anderen Lebewesen zu machen und stoßt nach und nach auf verschiedene Tiere, die es begleiten. Dabei spielt der Wind eine große Rolle, denn er weist dem Einhorn – und nur diesem, da die anderen Gefährten (Eidechse, Limur, Gazelle und zu guter Letzt ein Löwe) den luftigen Freund nicht verstehen, den Weg zu den Menschen. Die Erde besteht mittlerweile fast zur Gänze aus Wüste und die Hoffnung auf ein (Über)Leben ist bei Tier wie Mensch fast auf dem Nullpunkt. Darüber hinaus herrscht Wasserknappheit. Wie und ob es die Tiere schaffen, den Menschen die Hoffnung wiederzugeben oder sich selbst das Überleben zu sichern, erfährt man auf den letzten Seiten des Buches.
Autorin und Illustratorin
Die Ehefrau von Hugo Portisch schreibt unter ihrem Mädchennamen Traudi Reich und hat schon viele Kinder- und Jugnendbücher herausgegeben. Als Wienerin geboren und aufgewachsen sog es sie nach England, um dann wieder nach Österreich zurückzukehren. Heute lebt und schreibt sie in Wien und in der Toskana.
Die Illustratorin Annika Siems (Jahrgang 1984) hat in Hamburg und Paris studiert und arbeitet seit 2011 als Illustratorin für Magazine, Bücher und im Trickfilmbereich.
Fazit und eigene Meinung
Mir persönlich liegt der Umweltschutz schon sehr am Herzen und deshalb finde ich, dass dieses Buch jedem Kind ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen werden sollte. Vielleicht ist es ob des Einhorn-Mythos‘ eher für Mädchen als für Buben geeignet, doch die Thematik an sich geht beide Geschlechter etwas an. Die Autorin schreibt fast drohend, wenn sie die Wasserknappheit erwähnt und wie dumm die Menschen heute eigentlich sind. Gut verpackt in eine mitreißende, kurzweilige und schnell lesbare Geschichte, die dann zum Glück doch noch ein Happy End hat – zumindest für die meisten der vorkommenden Akteure.
Etwas schade finde ich nur, dass es sich bei dieser Geschichte um eine doppelte Utopie handelt. Erstens spielt sich alles in einer Zukunft ab, in der die Erde zum größten Teil nur mehr aus Wüste besteht und zweitens die Wahl des Einhorns als leitendes und heilbringendes Tier. Es wird zwar darauf eingegangen und die Autorin versucht, aufklärend zu agieren, indem sie die Bewandtnis mit Einhörnern erklärt, doch die Fantasie geht bei mir dann leider nicht ganz durch. Insgesamt aber ein sehr gelungenes Buch mit einem ernsten Thema, mit welchem sich eigentlich alle auseinandersetzen sollten.
Vielen Dank an den Obelisk-Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars!
Autorin: Traudi Reich
Illustratorin: Annika Siems
Buchtitel: Das Einhorn auf Spurensuche
Verlag: Obelisk Verlag
Erscheinungsjahr: 2013, Innsbruck – Wien
Seitenanzahl: 160
ISBN: 978-3-85197-690-8
Preis: € 12,95 (A/D) | CHF 20,90
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