Rezension | Hayder, Mo: Die Sekte

© Goldmann Verlag | Buchcover

Heute gibt es mal wieder ein älteres Buch, welches ich vorstellen möchte. Die Sekte von Mo Hayder erschien 2006 in der englischen Originalausgabe und wurde in der vorliegenden Taschenbuchform 2008 im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Gekauft habe ich das Buch in meiner Lieblingskrimibuchhandlung Thrill&Chill (ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!) in Wien.

Von der Krimi- bzw. Psychothrillerautorin Mo Hayder habe ich bis jetzt nur Die Behandlung gelesen und war von dem Buch total überzeugt. Deshalb dachte ich mir auch beim Kauf dieses Buches, dass es gut sein müsse. Doch meine – zugegeben hohen – Erwartungen wurden bei der Lektüre leider nicht erfüllt. Doch dazu etwas später.

Aufbau und Inhalt

Auf 384 Seiten werden drei Teile, die überwiegend in Schottland spielen, geschrieben. Dabei geht es um nur drei Monate, die mit Rückblenden aufgepeppt werden. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Ort Craignish im August, der zweite Teil mit Dumbarton im September und der letzte Teil spielt sich in London im Februar des darauffolgenden Jahres ab. Innerhalb der Teile gibt es noch Unterkapitel, die entweder aus der Perspektive von Oakesy (Joe Oakes) oder seiner Frau Lexie geschildert werden.

Die Sekte besteht eigentlich aus dem Anführer Dove Malachi und Joe Oakes wird von den Einwohnern der Insel „Pig Island“ gebeten, einen journalistischen Bericht über Malachi zu schreiben, um diesen von der Insel loszuwerden. Doch als Oakesy dort auftaucht, wird er angegriffen und 30 Menschen sterben in einer verbarrikadierten Kirche. Dazu kommt noch, dass sich ein komisches Wesen – halb Mensch, halb Tier – auf der Insel (Cuagach Eilean) befindet und dem Journalisten Rätsel aufgibt.

Fazit und eigene Meinung

Leider kann man zur Handlung nicht sehr viel mehr erzählen, da man sonst die (eh schon sehr geringe) Spannung rausnehmen würde. Die Idee hinter dem Buch ist sicher gut und man könnte daraus einen wirklich spannenden Thriller machen, doch Mo Hayder hat es diesmal leider nicht geschafft, so zu fesseln, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Der Daily Telegraph fand allerdings, dass es „So rasant und schockierend [sei], dass ich bis in die frühen Morgenstunden wach blieb, um den Roman zu Ende zu lesen“.
Und eine Steigerung in Karin Slaughters Kurzstatement: „Die Sekte übertrifft alles, was Mo Hayder bisher geschrieben hat!“ Die beiden Meinungen kann ich beim besten Willen nicht teilen.

Die Sektenthematik kommt im Roman viel zu kurz, denn über weite Strecken handelt er nur von der (verkappten) Beziehung Oakesy-Lexie beziehungsweise gegen Ende von der Angst vor Malachi, die aber nie so richtig präsent und nachvollziehbar geschildert wird. Alles in allem ein leicht lesbarer Sommerkrimi, bei dem viel Denken nur Ärger hervorruft, weil man dann doch nicht auf dieses – sehr überraschende – Ende kommt.

Buchdetails

Autorin: Mo Hayder
Übersetzer: Rainer Schmidt
Buchtitel: Die Sekte
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsjahr: 2008, München
Seitenanzahl: 384
ISBN: 978-3-442-46835-5
Preis: € 8,95 [D] € 9,20 [A]

Ein Gedanke zu „Rezension | Hayder, Mo: Die Sekte

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