Sie schreibt Krimis mit tiefschwarzem Humor am laufenden Band und schafft es immer wieder, ihr Publikum zu begeistern. Zumindest hat sie das bei mir mit ihrem Werk Hab und Gier geschafft. Erschienen im Februar 2014 (also brandaktuell!), bieten die 256 Seiten gute und vor allem leicht zugängliche Unterhaltung.
Die ehemalige Bibliothekarin Karla wird zu einem ominösen Gabelfrühstück ihres Ex-Arbeitskollegen Wolfram eingeladet, welches sie nach einigem Zögern und Rücksprache mit ihrer Freundin Judith annimmt. Das Angebot, welches ihr Wolfram, ein kinderloser Witwer, zu bieten hat, klingt verlockend:
Karla soll sich um Wolframs Beerdigung kümmern, dann bekommt sie ein Viertel seines Erbes. Sollte sie ihn darüber hinaus vom Altersheim oder Krankenhaus verschonen und für ihn bis zu seinem Tod sorgen, sogar die Hälfte. Und das ganze Erbe, inklusive einer großen Villa, verspricht er ihr, sollte sie ihn nach seinen Vorstellungen umbringen.
Eingeweiht wird die Freundin Judith, die ihrerseits Cord, einen etwas dümmlich wirkenden, kräftigen Mann, in die Pläne miteinbezieht. Schlussendlich landen alle in der Villa von Wolfram.
Detailreich und durchwegs spannend erzählt Ingrid Noll die Geschichte der pensionierten Bibliothekarin Karla, die langsam ein wenig schrullig wird. Ihre ehemalige Arbeitskollegin Judith ist hingegen quirlig und voller Lebensfreude, steckt aber immer noch unter einer Decke mit Cord, der als etwas derb und dümmlich dargestellt wird. Und Wolfram ist ein Witwer mit morbiden Wünschen. Ein wirklich gelungener, schwarzhumoriger Krimi.
Vielen Dank an Diogenes für dieses Rezensionsexemplar!
Autorin: Ingrid Noll
Buchtitel: Hab und Gier
Verlag: Diogenes Verlag
erschienen: Februar 2014
Seitenanzahl: 256
ISBN: 978-3-257-06885-6
Preis:€ 21.90 (D)| € 22.60 (A)| sFr 29.90
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