Rezension | Langenegger, Lorenz: Bei 30 Grad im Schatten

30 gradNicht nur bei 30 Grad im Schatten kann man diesen sprachlich anspruchsvollen Roman in einem Ruck durchlesen, sondern auch an einem kühlen Winterabend.  Die Stimmung von Jakob Werner, dem Protagonisten, ist nämlich eisig. Seine Frau Edith hat ihn verlassen und er ist, anstatt bei einer Konferenz, auf dem Weg nach Irgendwo – Hauptsache weg. Er trifft auf Jonas, der es sich zum Beruf gemacht hat, Stellengesuche zu schreiben und landet dann in einem Hotel in Griechenland.

Lagerkoller

Nach zehnjähriger Ehe könnte angenommen werden, dass sich die Ehepartner etwas mehr streiten, doch Langenegger findet mit seinen überaus feinfühligen Worten einen Weg, die stille Trennung richtig laut werden zu lassen. Die Sehnsucht Werners, endlich mal was anderes zu machen als seinem langweiligen Büroalltag zu frönen, wird zur Lebensaufgabe und das wiederum ist allzu verständlich.

Der Vorgänger des Romans, ‚Hier im Regen‘ (Jung und Jung, ISBN 978-3-902497-50-5), handelte ebenfalls schon von Jakob Werner und man darf gespannt sein, ob es eine Fortsetzung gibt. Zu wünschen wäre es, denn ‚Bei 30 Grad im Schatten‘ ist eine schriftstellerische Komposition eines jungen Schweizers, von dem man hoffentlich noch einiges lesen wird.

Buchdetails
Autor: Lorenz Langenegger
Titel: Bei 30 Grad im Schatten
Verlag: Jung und Jung
erschienen: im Februar 2014
Seitenanzahl: 144 Seiten
ISBN: 978-3-99027-048-6

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