Schon beim Lesen der ersten Kapitel des Buches musste ich an das Lied von The Verve, ‚Bitter Sweet Symphony‘ denken. Vie, die eigentlich Valerie heißt, erlebt mit Bojan alles, was man normalerweise nicht auf dem Plan hat. So wird sie betrogen, misshandelt, angelogen und angeschrien, doch das hält sie nicht davon ab, trotzdem bei ihm zu bleiben – einem Macho sondergleichen, dessen Charme mehrere Frauen berührt. Und die noch leichtsinnige, Anfang 20 jährige Vie, kann einfach nicht ohne ihn. Aber mit ihm ist es keineswegs leichter. Das wird von der mehr als doppelt so alten Valerie in jedem zweiten Kapitel bewiesen, denn nun ist die Frau gefestigt in ihrem Leben, hat einen Job, der ihr gutes Geld bringt und eine Tochter, mit der sie zwar keinen Kontakt hat, aber immerhin weiß, dass sie da ist. Doch eines Tages meldet sich Bojan wieder und scheint Valerie durcheinander zu bringen.
Mit allem, was in dieser Geschichte passiert oder eben nicht, kann der Leser / die Leserin meines Erachtens unterschiedlich viel anfangen. Die Worte, die schreckliche Dinge beschreiben, werden dabei von Ela Angerer so gefühlvoll gewählt, dass man sich zwar ob des Inhaltes erschrickt, doch einfach nur weiterlesen will.
Als Verschnaufpausen gibt es dann zum Glück die Kapitel, die auf die ältere Valerie ausgelegt sind, allerdings ändert sich das gegen Ende dann auch noch, denn es wird richtig spannend. Hineinversetzen konnte ich mich in die junge Vie nicht (und hoffe, dass es nicht viele Frauen können), doch die reifere Frau hat Ideen, die durchaus nachvollziehbar sind.
Ein außerordentlich gutes Werk, welches ich sicher noch ein zweites Mal lesen werde.
Buchinfos Autorin: Ela Angerer Titel: Und die Nacht prahlt mit Kometen Verlag: Aufbau erschienen: September 2016 Seitenanzahl: 191 Seiten ISBN: 978-3-351-03647-8 Genre: Roman direkt zur Buchseite: bitte hier klicken
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