Rezension | Misik, Robert: Christian Kern

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Im Oktober 2017 wird in Österreich neu gewählt und selbst wenn es Christian Kern mit der SPÖ nicht an die Spitze schafft, so hat Autor Robert Misik doch ein sehr persönliches und einzigartiges politisches Porträt über den derzeitigen Bundeskanzler verfasst.

Christian Kern, ein Arbeiterkind aus Simmering, wie er im Buch bezeichnet wird, war Manager der ÖBB, bevor er auf einmal zum Bundeskanzler wurde. Ein Mann aus der Wirtschaft, mit Wurzeln in der Sozialdemokratie, offen für Neues und sich für den Mittelstand einsetzend, so wird er durchgehend beschrieben. Einen Einblick ins Elternhaus, in die jungen Jahre des Kanzlers und Familienmenschen bekommt man ebenso geliefert wie die Beschreibung, wie Kern eigentlich so ist. Die Darstellungen von Misik sind allesamt nachvollziehbar, manchmal lächelt man über Passagen, anderes bewundert man und ist (positiv) überrascht.

Dieses politische Porträt ist zu einem taktisch klugen Zeitpunkt erschienen, denn so erfährt die Leserin/der Leser, wer hinter der öffentlichen Person Christian Kern steckt. Misiks Schreibstil ist ein sehr lockerer und er versucht, Kern nicht in den Himmel zu loben, was ihm manchmal sichtlich schwer fällt, denn das Porträt ist ein sehr freundliches und positives. Als Freund und (politischer) Berater Kerns kann er vermutlich auch gar nicht anders. Jedenfalls ist es ein interessantes Porträt und keine Biographie, die auch ein politisch uninteressierter Mensch lesen kann, ohne dabei einzuschlafen. Und für die Literaten unter uns dient Misik auch mit Jelinek-Zitaten.

Buchinfos

Autor: Robert Misik
Titel: Christian Kern. Ein politisches Porträt
Verlag: Residenz
erschienen: 18.05.2017
ISBN: 978-3-70173-411-5
Seitenanzahl: 192
Genre: politisches Porträt | biographieähnlich

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