Wer auf Facebook, Instagram & Co unterwegs ist, kommt um das Thema Ernährung und/oder Fitness kaum herum. Wie allerdings mit dem Sujet tatsächlich umgegangen wird und wie es sich auf die Gesellschaft auswirkt, beschreibt Eva-Maria Endres in ihrem Buch „Ernährung in Sozialen Medien“, welches ihre eigene Masterarbeit als Vorlage hatte.
Endres gibt in ihrer sehr umfassenden Einleitung einen Einblick in die Forschungspraxis und wie sie an das Thema herangeht. In den ‚Problemfeldern und Chancen‘ versucht Endres, eine Definition festzulegen und stellt die Frage in den Raum, ob „wir überhaupt eine professionalisierte Ernährungskommunikation brauchen.“
Anschließend widmet sie sich den sozialen Medien und erklärt zuerst, welche Arten es überhaupt gibt und erklärt Fachtermini. Auch die Frage nach dem „Was“ der Kommunikation beantwortet Endres anhand von Untergruppen, die da wären:
• Gesunde Ernährung, • Übergewicht und Abnehmen, • Essstörungen, • Ökologische Ernährung und • Foodies und Genuss.
Die meisten Ergebnisse lieferten Blogs, die sich mit dem umfassenden Thema der Ernährung beschäftigen, aber auch auf Facebook wurden über einen längeren Zeitraum Daten von relevanten Seiten gesammelt. Darunter waren auch einige NGOs und Köche vertreten.
Für Ernährungsexperten gibt es ein eigenes Kapitel und im Fazit und Ausblick wünscht sich Endres, dass Ernährungswissenschafter stärker in die sozialen Medien gehen, um einer Fülle an Falschinformationen entgegenzuwirken – laut ihren Recherchen sind fast 50 Prozent der Beiträge gespickt mit falschen Inhalten …
Dieses Werk ist super geeignet für Menschen, die sich im Bereich der Sozialen Medien bewegen, sich über Ernährung Gedanken machen oder in diesem Bereich arbeiten. Wenn man alles glaubt, was auf YouTube, Facebook und dgl. verbreitet wird, dann sollte man sich das Buch auch anschauen, vielleicht wird man dann etwas kritischer in der Aufnahme und der Umsetzung von Infos.
Buchinfos
Autorin: Eva-Maria Endres
Titel: Ernährung in Sozialen Medien
Untertitel: Inszenierung, Demokratisierung, Trivialisierung
Verlag: Springer
erschienen: 2018
ISBN: 978-3- 658-21987-1
Seitenanzahl: 186 Seiten, 5 B/W Abbildungen
Aufmachung: Softcover
Genre: Sachbuch Ernährung | Soziale Medien
[vielen dank an den springer verlag für dieses rezensionsexemplar | werbung, da nennung und verlinkung und rezension]
Eine sehr gute Studie. Ja, um Gottes Willen sollte man nicht alles glauben, was auf Facebook, Twitter, und Youtube gezeigt oder gesagt wird, und schon gar nicht auf Instagram oder Wikipedia und desgleichen. Man weiß nämlich nie, wer genau das verfasst hat oder wo er oder sie es abgeguckt hatte. Im Grunde hat sich durch soziale Medien nur das Spektrum der Informationsquellen erweitert, nicht aber der Kern der Wahrheit. Da Ernährung eine Wissenschaft ist, empfehlen sich wirklich wissenschaftliche Journale oder Bücher.
Thorsten J. Pattberg, Autor der Lehre vom Unterschied