Eine rote Parkbank, Federn, Boden und Dunkelheit – das alles passt auf’s Cover von Blackbird, dem Debütroman des Autors Matthias Brandt (zuvor kam 2016 sein Erzählband „Raumpatrouille“ heraus).
Doch ob der Buchumschlag zum Inhalt passt und was es mit dem Titel auf sich hat, werdet ihr gleich erfahren.
Blackbird kann man auf Deutsch unter anderem als Amsel übersetzen und schon sind wir inmitten der Geschichte. Der für die 60er/70er Jahre berühmte Wein mit dem klingenden Namen „Amselfelder“ wird vom 15 Jahre alten Morten Schumacher, dessen Spitzname kurz „Motte“ lautet, gerne getrunken. Nicht nur oder gerade weil sein bester Freund Bogi plötzlich schwer krank im Krankenhaus landet, fühlt sich Motte allein. Doch dann kommen neue Leute, alte Bekannte, wieder ins Spiel.
Dass es sich bei diesem Roman um einen aus der Zeit um 1970 herum handeln muss, spiegelt sich auch im Umgang mit Telefonen wider, denn Handys gibt es in der Coming-of-Age Geschichte noch nicht. Anhand anderer Themen oder Merkmalen kann man die Erzählzeit nicht wirklich festmachen. Die Scheidung der Eltern, eine neue Wohnung, Liebe, Tod, Krankheit, Mut – das alles kommt in Blackbird vor und der Ich-Erzähler Morten entwickelt sich während des Romans weiter, berichtet auch mal in Form eines (auch handschriftlich im Buch abgedruckten) Briefes an Jaqueline, lädt zum Schmunzeln ein, aber auch zum traurig sein.
Ein, wie ich finde sehr gelungener Roman, der von Erwachsenen gleichsam wie von Jugendlichen gelesen werden kann, der von Problemen berichtet, die mal besonders, mal alltäglich sind und der stellenweise unter die Haut geht.
Buchinfos Autor: Matthias Brandt Titel: Blackbird Verlag: Kiepenheuer&Witsch erschienen: 22.8.2019 ISBN: 978-3-462-05313-5 Seitenanzahl: 288 Seiten Genre: Roman | Coming of Age [vielen dank an den verlag und die verlagsvertretung spiessberger für dieses rezensionsexemplar | werbung, da rezension und nennung sowie verlinkung]