Rezension | McEwan, Ian: Maschinen wie ich

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Wisst ihr, wie lange ich dieses Buch schon ausgelesen im Bücherschrank stehen habe? Ewig! Ich bin mangels Zeit am Computer beziehungsweise eher mangels Blogzeit überhaupt nicht dazu gekommen, dieses Werk von Ian McEwan zu rezensieren, obwohl es mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Aufmerksam geworden bin ich auf „Maschinen wie ich“, als ich eine Freundin in ihrer Buchhandlung besucht habe und die Verlagsvertreterin für Diogenes mit ihr den neuen Katalog durchgegangen ist. Sie sprach von dem Werk nur in den höchsten Tönen und dann war es klar, dass ich es auch unbedingt lesen und rezensieren musste, vor allem, da ich zuvor schon zwei Werke von Ian McEwan hier auf meinem Blog vorgestellt habe (Der Tagträumer und The Children Act).

Der Klappentext zum Buch verrät folgendes:

Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler Anfang dreißig. Miranda eine clevere Studentin, die mit einem dunklen Geheimnis leben muss. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen >Adam< geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang an einen Dritten: Adam.
Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen.

Was ich persönlich nun zum Buch erzähle, erfährst du, wenn du weiterliest 😉

Von Anfang an faszinierte mich die Tatsache, dass das Buch in den 1980er-Jahren spielt und gleichzeitig einen Science Fiction-, als auch einen Nostalgiecharakter besitzt. Nicht nur die „Adams“ und „Evas“, also diese lebensechten Androiden, versetzen die Leser*innen in Staunen, sondern auch die Umstände, unter denen sich Charlie und Miranda näher kommen. So ein Computerwesen, das man einfach mal an die Steckdose hängen kann, um es aufzuladen, ist schon nicht schlecht, vor allem dann nicht, wenn es für einen an der Börse nicht grade ungeschickt handelt. Doch was passiert, wenn diese Maschine namens Adam dann plötzlich von Gefühlen spricht, seinen eigenen Willen durchsetzt, man ihn nicht mehr stoppen kann – von dieser Misere und auch der Angst vor dem Ungewissen handelt das Werk.

Ich habe das Buch so schnell durchgelesen, da es mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Meiner Meinung nach kann es von allen Personen gelesen werden, die sich auf eine Phantasiereise begeben wollen, die vielleicht gar nicht so weit entfernt ist von dem, was wir kennen oder zu kennen glauben. Der Titel ist dahingehend sehr passend gewählt und im Englischen vielleicht sogar noch pointierter und auch kontrovers ausgedrückt, denn hier heißt es ‚Machines like me (and people like you)‚. Dabei ist es Auslegungssache, ob der Ausdruck „Maschine“ auf Charlie – das existierende natürliche Lebewesen – oder Adam zutrifft. Wahrscheinlich gibt es dabei aber auch gar keine Differenzierung, denn Charlies Leben verläuft, bevor er Adam „bekommt“, nicht gerade aufregend. Als zweite Auslegung wäre hier noch die Möglichkeit, dass die Maschine von den Menschen gemocht wird, was ja auch im Roman zur Sprache kommt.

Falls du noch nichts von Ian McEwan gelesen hast, dann empfehle ich diesen Roman. Oder aber auch „Abbitte“, ein sehr erfolgreicher Roman, der auch verfilmt worden ist.

Buchinfos
Autor: Ian McEwan
Titel: Maschinen wie ich
OT: Machines like me (and people like you)
Verlag: Diogenes
erschienen: 22. Mai 2019
ISBN: 978-3-257-07068-2
Seitenanzahl: 416 Seiten
Aufmachung: Hardcover Leinen mit Schutzumschlag
Preis: € 25,70 (Österreich)
Genre: Roman
[werbung, da rezension und verlinkung | vielen dank an den verlag für dieses leseexemplar]

 

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