Maxim Leo lässt im Roman Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße den Besitzer einer kleinen Videothek zum Helden aufsteigen. Die Geschichte rund um Michael Hartung wird in zwei Zeitebenen erzählt, die miteinander verwoben sind. So erfahren die Lesenden von einem Fluchtmanöver aus der DDR nach Westdeutschland, das keinem geringeren als dem sehr passiven und dem Alkohol nicht abgeneigten Protagonisten zugeschrieben wird. Diese Zuschreibung nimmt ein Journalist namens Landmann vor, denn er wittert eine große Geschichte für seine Zeitung und es riecht förmlich nach Ruhm und Anerkennung. Damit Hartung mitspielt, bietet Landmann ihm Geld, das der vermeintliche Held dringend für die Bezahlung der Miete benötigt.
Neben diesen beiden Figuren spielen auch andere eine Rolle, die dem Roman eine sehr lebhafte und spannende Wendung geben. Sei es ein Ex-DDR-Urgestein, das dafür lebt, die Geschichte in der Zukunft zu erhalten, eine Mitarbeiterin im Kanzleramt, die sich beim Yoga schwer wie ein Stein fühlt oder Paula, die als Kind in den Westen geflohen ist.
Das Werk gibt einen kleinen Einblick in die Machenschaften der Regierungen, die damals wie heute oft nicht ganz bei der Wahrheit bleiben. Wie Geld manipulieren kann, wird ebenfalls zum großen Thema dieses Romans, der wie eine Hochstaplergeschichte vom feinsten rüberkommt.
Was sehr gut gefällt, sind die Stellen, an denen geschmunzelt, wenn nicht sogar gelacht werden kann.
Buchinfos Autor: Maxim Leo Titel: Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße Verlag: Kiephenheuer & Witsch erschienen: 10.02.2022 ISBN: 978-3-462-00084-9 Seitenanzahl: 304 Seiten Genre: Roman | Hochstaplergeschichte [vielen dank an vorablesen.de und den kiwi-verlag für das rezensionsexemplar | werbung, da nennung und verlinkung] andere Bücher des Autors hier auf Buchwelt: Auentod und Weidmannstod