Norbert Maria Kröll hat nach seinen beiden Romanen ‚Sanfter Asphalt‘ (2017) und ‚Wer wir wären‘ (2020) einen kunst- und gesellschaftskritischen Roman mit dem Titel ‚Die Kuratorin‘ im Verlag Kremayr&Scheriau herausgegeben. Der Titel gehört der Progatonistin des Buches, welches 2022 erschienen ist und dessen Thema auch in den nächsten Jahren vermutlich noch immer aktuell sein wird. Die Leser*innen erleben Regina Steinbruch als eine Chefkuratorin eines Wiener Museums (‚Belvertina‘, erinnert sehr stark an zwei große Museen), die mit ihrer sehr schroffen, egoistischen und selbstgefälligen Art ziemlich unsympathisch rüberkommt. Freund*innen hat sie zwar, doch ganz verständlich ist diese Tatsache nicht, so, wie sie mit ihnen spricht und sie behandelt. Im Kunstbetrieb ist sie kaum wegzudenken – zumindest, was ihre eigene Meinung betrifft. Als dann jedoch ein Kondom reißt und Marvin Gangler (ein Künstler, dessen Gemälde Regina kuratiert) als zukünftiger Vater ins Spiel kommt, gerät Reginas Welt ins Wanken. Die Pille danach sollte wohl einfach nicht wirken und so beschließt die toughe Frau, das Kind auszutragen, um es danach an ihre Freund*innen zu ‚verschenken‘.
Mutterschaft, Schwangersein, Karrierefrau – das alles setzt Regina zu und der Geruch von Tom – ihrem leiblichen Sohn – lässt die sonst so kühle Person fast dahinschmelzen. Gegen Ende des Romans, der übrigens mit einer bissigen, morbiden und wunderbar satirischen Sprache daherkommt, kann man* Regina fast schon mögen und schließt das Werk mit einem wohlwollenden Gefühl.
Für mich war es der erste Roman des Schriftstellers Norbert Maria Kröll und ich werde bestimmt noch mehr von ihm lesen!
Buchinfos Autor*: Norbert Maria Kröll Titel: Die Kuratorin Verlag: Kremayr & Scheriau erschienen: September 2022 ISBN: 978-3-218-01336-9 Seitenanzahl: 304 Seiten Aufmachung: Hardcover mit Schutzumschlag Genre: Literatur kann zB bei o*books gekauft / bestellt werden [buch selbst ausgeliehen bei den buechereien wien]