Rezension | Oksanen, Sofi: Als die Tauben verschwanden

als die tauben verschwandenNormalerweise lese ich eher wenig über den zweiten Weltkrieg beziehungsweise Schicksale des schrecklichen Krieges, doch dieses Buch hat mich schon durch den Einband in seinen Bann gezogen. Nimmt man den Umschlag herunter, kommt einem schönstes Lila in die Hände und auch das Lesebändchen ist in diesem Farbton gehalten.

Die Finnin namens Sofi Oksanen, die bereits mit ihrem dritten Roman „Fegefeuer“ in Finnland die Bestsellerlisten anführte, wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Verlag Kiepenheuer & Witsch diese Dame mit zur Frankfurter Buchmesse 2014 nimmt (8. – 12.10.2014).

Worum es geht – kurz und bündig

Drei Esten beziehungsweise das Schicksal dieser drei Personen wird auf 432 Seiten eindrucksvoll dargestellt. Gleich zu Beginn konfrontiert die Autorin mit dem Krieg und bösen Vorahnungen. Roland hält sich im Hintergrund und hofft auf die Befreiung, während Edgar sich bis an die Front wagt und selbst Umstürze plant. Dessen Frau Juudit, die überhaupt nicht mit ihrer Schwiegermutter kann, bleibt im Zentrum der Bombenanschläge und verliebt sich dann auch noch in einen deutschen Offizier.

Die Sprache

Das ist mein erster Roman von Sofi Oksanen gewesen und ich bin begeistert. Sie erzählt mit einer gewissen Kühle das Geschehen und schwenkt dann wieder in eine wärmere Erzählweise um, die zum Beispiel bei der etwas klischeehaften Juudit durchkommt. Langweilig wird’s auf keinen Fall – im Gegenteil. Die spannenden Momente bleiben bis zum Schluss aufrecht.

Buchdetails
Autorin: Sofi Oksanen
Übersetzerin aus dem Finnischen: Angela Plöger
Buchtitel: Als die Tauben verschwanden (orig. Kun kyyhkyset katosivat)
Verlag: Kiepenheuer & Witsch, Köln
erschienen: 2014 (dt. Ausgabe)
Seitenanzahl: 432
ISBN: 978-3-462-04661-8
käuflich zu erwerben bei: Buchkontor

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high love

© Carlsen | Buchcover

Zuerst möchte ich mich bei Vorablesen.de und dem Carlsen-Verlag für dieses Leseexemplar bedanken. In meiner Jugend habe ich viele Aufklärungsbücher über Drogen und Sekten gelesen, deshalb war es für mich umso spannender, wieder eines dieser Bücher in Händen zu halten. Nun bin ich doppelt so alt wie damals, die Thematik hat sich aber kaum geändert und auch der Schreibstil erinnert an meine Jugend. Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen, denn das Liebespaar ist dezent in den Hintergrund gerückt. Es sieht fast wie ein Schattenspiel aus. Dass es sich bei diesem Buch um Drogen (Cannabis, Marihuana) handelt, war schon beim Lesen des Titels klar.  Worum es genau geht, werde ich nun darlegen. Weiterlesen