Rezension | Boyne, John: Der Junge auf dem Berg

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Den Roman „Der Junge auf dem Berg“ habe ich verschlungen und bin dank meiner Mama auf dieses Buch aufmerksam geworden. Sie hat den Vorgängerroman, „Der Junge im gestreiften Pyjama“ als Verfilmung gesehen und fand ihn so schockierend, dass sie den Titel eines Nachmittages einfach zusammenhanglos gesagt hat. Das machte mich extrem neugierig und so kam es dazu, dass ich den neuen Roman von John Boyne gelesen habe.

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Rezension | Kressmann Taylor: Adressat unbekannt

adressat_unbekanntDieses Büchlein erschien bereits 1938 in einer New Yorker Zeitschrift und wurde nun beim Atlantik-Verlag (Hoffmann und Campe) neu aufgelegt. Der Briefroman beinhaltet die Korrespondenz zwischen dem Juden Max Eisenberg und seinem deutschen (Geschäfts)Freund Martin Schulse, der von den USA zurück nach Deutschland geht. Die beiden Herren führten in San Francisco gemeinsam eine Kunstgalerie und bleiben seit Schulses Umzug 1932 in Kontakt. Der geschichtliche Kontext ist klarerweise der beginnende zweite Weltkrieg, doch auch bei der heutigen Lektüre scheint das Werk aktueller denn je zu sein. Selten habe ich ein Buch so schnell verschlungen und war erschüttert, traurig und doch erfüllt von einer Art von Gerechtigkeit, die in kriegsähnlichen Zuständen nie gerecht sein kann.

Ein ausgeklügelter Briefroman mit einer unvorhersehbaren Wendung und einem genialen Schluss. Mehr möchte ich auch gar nicht dazu schreiben, denn man muss ‚Adressat unbekannt‘ selbst gelesen haben.

Buchinfos
Autorin: Kathrine Kressmann Taylor
Titel: Adressat unbekannt
Verlag: Atlantik Verlag (Hoffmann und Campe)
erschienen: 12.10.2015 (abgebildete Version)
ISBN: 978-3-455-65082-2
Seitenanzahl: 96 Seiten
Genre: Briefroman
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Rezension | Kettu, Katja: Wildauge

wildaugeMeine Mama wird langsam zur Dauerrezensentin hier auf Buchwelt.co.at. Ich persönlich finde das super, ich hoffe, meine LeserInnen auch! Um euch ein Bild von ihren Rezensionen machen zu können, verlinke ich hier gleich mal die Debüt-Buchvorstellung von ihr: bitte hier klicken.

Aber nun zum Werk der finnischen Autorin Katja Kettu, welches den Titel „Wildauge“ trägt und bei Galiani Berlin im KiWi-Verlag 2014 erschienen ist.  Andere Rezensionen oder Buchvorstellungen betrachtend, erwartet sich die aufmerksame Leserin / der aufmerksame Leser ein Meisterwerk, zumindest wenn es nach der Sterneanzahl der Bewertungen geht (4 – 5 von 5 Sternen im Durchschnitt). Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings raus, dass der Roman nicht für alle Gemüter geeignet ist, wie auch meine Mama in ihren Worten berichtet:

Aufgrund des Titels „Wildauge, der interessanten kurzen Beschreibung und der tollen Kritiken wollte ich diesen Roman unbedingt lesen!
Es handelt sich bei diesem Buch um eine Erzählung aus dem 2. Weltkrieg in Lappland;  obwohl es in diesem Roman auch um Liebe geht,  hörte ich bei Seite 137 (von 415 Seiten, inkl. Anhang, Anmerkungen und Literatur) auf, dieses Buch weiter zu lesen, denn es wurde immer langweiliger und mit Perversitäten wurde nicht gespart. Verständlicherweise ist mir klar, dass Krieg ein grausames Thema ist und es kaum Schönes darüber geschrieben werden kann, doch bei diesem Buch gehen sogar auch etwaige Grausamkeiten des Krieges durch den langweiligen perversen Schreibstil  unter.

Wenn ihr auch so denkt oder komplett anders, freuen wir (also meine Mama und ich) uns über Anregungen im Kommentarfeld.

Vielen Dank an das Buchkontor und den KiWi-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.  Und ein riesengroßes Danke an meine Mama 🙂

Buchdetails

Autorin: Katja Kettu
Buchtitel: Wildauge
Verlag: Galiani Berlin (bei KiWi)
Erscheinungsjahr: 2014
Seitenanzahl: 416 Seiten
ISBN: 978-3-86971-082-2
Genre: Roman
unter anderem hier bestellbar: bitte hier klicken

Rezension | Oksanen, Sofi: Als die Tauben verschwanden

als die tauben verschwandenNormalerweise lese ich eher wenig über den zweiten Weltkrieg beziehungsweise Schicksale des schrecklichen Krieges, doch dieses Buch hat mich schon durch den Einband in seinen Bann gezogen. Nimmt man den Umschlag herunter, kommt einem schönstes Lila in die Hände und auch das Lesebändchen ist in diesem Farbton gehalten.

Die Finnin namens Sofi Oksanen, die bereits mit ihrem dritten Roman „Fegefeuer“ in Finnland die Bestsellerlisten anführte, wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Verlag Kiepenheuer & Witsch diese Dame mit zur Frankfurter Buchmesse 2014 nimmt (8. – 12.10.2014).

Worum es geht – kurz und bündig

Drei Esten beziehungsweise das Schicksal dieser drei Personen wird auf 432 Seiten eindrucksvoll dargestellt. Gleich zu Beginn konfrontiert die Autorin mit dem Krieg und bösen Vorahnungen. Roland hält sich im Hintergrund und hofft auf die Befreiung, während Edgar sich bis an die Front wagt und selbst Umstürze plant. Dessen Frau Juudit, die überhaupt nicht mit ihrer Schwiegermutter kann, bleibt im Zentrum der Bombenanschläge und verliebt sich dann auch noch in einen deutschen Offizier.

Die Sprache

Das ist mein erster Roman von Sofi Oksanen gewesen und ich bin begeistert. Sie erzählt mit einer gewissen Kühle das Geschehen und schwenkt dann wieder in eine wärmere Erzählweise um, die zum Beispiel bei der etwas klischeehaften Juudit durchkommt. Langweilig wird’s auf keinen Fall – im Gegenteil. Die spannenden Momente bleiben bis zum Schluss aufrecht.

Buchdetails
Autorin: Sofi Oksanen
Übersetzerin aus dem Finnischen: Angela Plöger
Buchtitel: Als die Tauben verschwanden (orig. Kun kyyhkyset katosivat)
Verlag: Kiepenheuer & Witsch, Köln
erschienen: 2014 (dt. Ausgabe)
Seitenanzahl: 432
ISBN: 978-3-462-04661-8
käuflich zu erwerben bei: Buchkontor