Was macht ein Dinosaurierskelett mit einer roten Baskenmütze und einer Triangel in der Hand am Cover eines Jugendbuches?* Zugegeben, sofort aufgefallen sind mir diese Dinge nicht, als ich das Werk von Susin Nielsen in der Übersetzung von Anja Herre in die Hand genommen habe, um darin den jungen Wilbur Hernandez-Schott kennenzulernen. Er lebt gemeinsam mit seinem Hund und den Mumps in einem Häuschen in Kanada, sein Nachbar Sal ist auch sein bester Freund – und diesen braucht er auch, denn sonst sieht es eher bescheiden aus mit Freundschaften in Wils Leben. Weiterlesen
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Rezension Jugendbuch | Rabinowich, Julya: Hinter Glas
Der Titel ist schon zersplittert, genauso wie der Spiegel in Alice‘ Tasche. Einzelne Spiegelscherben werden genauer betrachtet und bilden die jeweilige Kapitelüberschrift. Die Sprache der Autorin ist gewaltig und lässt viel Raum zum Interpretieren und nachdenken. Schon mit kurzen Sätzen, die teilweise nur aus einem Wort bestehen, baut Julya Rabinowich in jedem Kapitel die Spannung noch mehr auf und der Leser / die Leserin hat damit zu kämpfen, das Buch aus der Hand zu legen.
WeiterlesenRezension | Laure, Estelle: Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
Wunderbarer Titel und sehr schönes, buntes Cover. Diese Aspekte haben mich dazu bewegt, das Buch näher zu betrachten und schlussendlich auch zu lesen. Die Protagonistin Lucille muss sich alleine durchs Leben kämpfen und noch dazu ihre Schwester Wren durchfüttern und sich um sie kümmern. Zum Glück gibt es ihre beste Freundin, die ihr einiges abnimmt – und deren Zwillingsbruder, in den sich Lu leider verliebt, denn Digby hat eine Freundin. Lucilles Vater drehte durch und ist nun nicht mehr für die Kinder erreichbar und die Mutter verließ die beiden Mädchen ebenfalls. Nicht leicht für alle Beteiligten, kann man da nur sagen …
Rezension | Schausberger, Helmi: Die letzte Heimat
Was mir an diesem Buch sofort auffiel, war der Hinweis auf dem Buchrücken, dass man mit dem Kauf des Romans drei Gruppen unterstützt, die die „Welt ein bisschen gerechter, ein bisschen sicherer und auch ein bisschen bunter machen„. Leider kann man das auf der mir vorliegenden Paperback-Ausgabe sehr schwer lesen, da die Schrift in hellblauer Farbe auf pinkem Hintergrund steht. Aber gut, das ist jetzt wahrscheinlich Geschmacksache.
Vorne abgedruckt sieht man, dass es sich um eine Abenteuerreise für Leserinnen ab 14 Jahren handelt und das Genre erinnert ein wenig an Dystopien, zumindest der Beginn. Die Zeit wird in Arbeitszyklen gemessen, jedes Kapitel – starke 74 an der Zahl – trägt auch den Namen einer Protagonistin, sodass man gleich zu Beginn weiß, um wen es sich jetzt handelt. Das ist zu Beginn des Buches überwiegend Bera, die von zu Hause abhaut, damit sie ihren besten Freund (ich verrate jetzt auch nicht, wer das ist, denn am Klappentext steht es auch nicht) nicht verliert. Sie begibt sich in äußerste Gefahr, denn die Kelloras waren schon in der Stadt mit dem Namen Sent und alle BewohnerInnen haben sich in ihren Häusern verschanzt. Doch Bera ist ihr Freund wichtiger als ihr eigenes Leben. Dass sie noch weiterleben darf, ist klar, wenn man sich die Seitenanzahl ansieht – stolze 480 Seiten lang ist das Werk, und das ist laut Danksagung der Autorin auch schon gekürzt!
Das Cover finde ich persönlich leider nicht ganz so prickelnd und würde es vermutlich in einer Buchhandlung nicht in die Hand nehmen. Am besten lässt man sich davon aber nicht täuschen, denn der Inhalt macht das Layout wieder wett!
Buchinfos
Autorin: Helmi Schausberger Buchtitel: Die letzte Heimat Verlag: tredition erschienen: 22.06.2015 ISBN: 978-3-7323-3658-6 Seitenanzahl: 480 Seiten Genre: Jugendbuch empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren direkt zur Seite von Helmi Schausberger (bitte hier klicken)
Rezension | Kastura, Thomas: Please Identify!
Wir leben im multimedialen Zeitalter und sind umgeben von Facebook, Twitter und Co. Ich hatte über eine Jahr lang keinen Facebook-Account, weil es mir einfach zu zeitintensiv wurde, meine sogenannten Freunde zu besuchen, Likes zu vergeben oder einfach nur ihren allerneuesten Status zu kommentieren. Doch seit dieser Blog existiert – etwas mehr als ein Jahr – wird man immer mehr dazu verleitet, auch über andere Kanäle zu posten, damit die Reichweite vergrößert wird. Viel Privates gebe ich ja nicht preis, aber wie man am Roman von Thomas Kastura merkt, muss man das auch nicht und kann trotzdem ziemlich heftige Probleme bekommen.
Zum Inhalt
Laura Adams fährt mit ihrer besten Freundin Mischa in den Urlaub. Genauergesagt kaufen sich die beiden ein InterRail Ticket und beschließen, Schottland unsicher zu machen. Auf den Orkneys sind die beiden Damen dann schon in Begleitung von Danny und Wesley, die auch urlauben und dann gesellt sich in Aberdeen noch Glynis dazu, die mir von Anfang an etwas suspekt vorkam. Doch der eigentliche Plot der Geschichte dreht sich um das NetFriends Konto von Laura. Auf dieses hat sie nämlich selbst keinen Zugriff mehr und langsam wird’s richtig unheimlich, denn ständig werden private Fotos von ihr als Kind gepostet oder der Hacker ruft zu Massenveranstaltungen im Namen von Laura Adams auf. Glück für sie, dass sie ihre Freunde hat – oder sind diese auch in ein Netz aus Lügen verstrickt?
Eigene Lese-Eindrücke
Was ich mir erwartet hatte, ist nicht ganz in Erfüllung gegangen, was aber durchaus positiv zu verstehen ist. Ich dachte, es geht um einen Internetroman, der sich im Jugendzimmer eines Teenagers abspielt. Bekommen habe ich fast einen RoadTrip, der die Protagonisten bis nach Paris führt (über Stationen in Schottland und England). Dieser Thriller ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet – mit dieser Altersangabe gehe ich sogar konform mit dem Arena Verlag – kann aber auch von Erwachsenen gelesen werden, die zuviel Zeit und Informationen in soziale Netzwerke stecken. Vielleicht verändert sich die Einstellung dann etwas?
Vom Schreibstil her: Einfach, schnell zu lesen, abwechslungsreich und spannend. Der Inhalt ist gut aufgearbeitet und die Thematik aktuell. Ich denke, dass sich das Buch auch gut als Klassenlektüre anbieten würde, da die Kapitelaufteilung super ist und es mehrere Personen gibt, die man eventuell charakterisieren könnte. Für mich ein äußerst lesenswertes Buch!
Buchdetails
Autor: Thomas Kastura Titel: Please Identify! Verlag: Arena Verlag erschienen: im Februar 2014 ISBN: 978-3-401-06881-7 Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren Seitenanzahl: 296