Rezension | Townsend, Sue: The Women who went to bed for a year

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Zum Jahresbeginn gibt es auf Buchwelt die Rezension von Sue Townsends Werk The Women who went to bed for a year , welches ich auf Englisch gelesen habe.

Wer kennt The Secret Diaries of Adrian Mole von Sue Townsend? Ich durfte das damals in der Schule lesen und die Sprache der Tagebücher war recht einfach gehalten, sodass es sich anbot, sich im Englischunterricht mit originalsprachlichen Texten auseinanderzusetzen. The Women who went to bed for a year hat an Leichtigkeit in Bezug auf die Sprache nichts verloren und ich kam sehr schnell mit der Lektüre voran. Doch nun mehr zum Inhalt. Weiterlesen

Rezension | Moyes, Jojo: After You

after_youEndlich wieder mal ein Buch auf Englisch, welches ich in wenigen Tagen verschlungen habe. Auf Deutsch lautet der Titel „Ein ganz neues Leben“ und stellt den Nachfolgeroman von „Me Before You“ beziehungsweise „Ein ganzes halbes Jahr“. Zugegeben, ich habe den Vorgänger nicht gelesen und somit konnte ich in die Geschichte ohne Vorkenntnisse eintauchen, was mir, wenn ich die Rezensionen der anderen durchlese, Vorteile eingebracht hat. Ich hatte nämlich keinen Vergleich, sondern konnte mich ganz und gar auf das Leben von Louisa, dem verstorbenen Will, ‚Ambulance Sam‘ und Lily sowie die anderen Figuren rund um die Hauptpersonen einlassen. Ich kam gut mit und auch die Stellen, an denen das Buch an ‚Me Before You‘ anzuknüpfen scheint, wurden gut eingeführt und erklärt.

Lou (oder Louisa Clark, wie sie eigentlich heißt) schafft es nach dem Tod ihres Freundes Will nicht ganz, wieder Fuß zu fassen und zieht nach einer Auszeit in der französischen Hauptstadt nach London, um dort in einem eher nuttig anmutenden Outfit in einem Flughafen-Pub zu arbeiten, sich öfter mal einen Drink zu gönnen und in Selbstmitleid zu zerfließen. Bis eines Tages Lily, die Tochter des verstorbenen Will, auftaucht und ihr Leben ganz schön durcheinander bringt. Glücklicherweise trifft sie auf ‚Ambulance Sam‘ und ihre Eltern sowie ihre Schwester Treena stehen ihr auch bei und helfen ihr, manche Entscheidungen zu treffen. Doch für die wirklich wichtigen Änderungen in ihrem Leben scheint sie noch nicht bereit zu sein …

Eigentlich ist die Geschichte eine kleine Tragödie, man leidet mit der Protagonistin mit, die sich auch in der Selbsthilfegruppe irgendwie nicht sehr wohl beziehungsweise fehl am Platz fühlt. Auch die Wendungen, die immer wieder Einzug halten, kommen oft unvorbereitet und fallen teilweise ein wenig zu heftig aus, sodass man am Schluss froh ist, dass doch alles irgendwie gut gegangen ist.

Zu empfehlen allen Jojo Moyes-Fans, RomantikerInnen mit Hang zu Tragödien und Chick-Lit-Fans, die Bücher auch gerne vor dem Einschlafen lesen.

Buchinfos
Titel: After You (dt.: "Ein ganz neues Leben")
Autorin: Jojo Moyes
Verlag: Penguin Books
ISBN: 978-0718177010
erschienen: 24.09.2015
Seitenanzahl: 416
Genre: Frauenroman | Liebesroman | Belletristik
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Rezension | Hooper, Emma: Etta and Otto and Russell and James

etta and otto and russell and jamesDas Jahr 2015 fängt gut an! Auch für Debütautorin Emma Hooper, deren Erstling mit dem Namen ‚Etta and Otto and Russel and James‘ am 29. Jänner 2015 im Fig Tree-Verlag (Penguin Books) erschienen ist. Das Cover alleine ist schon einen näheren Blick wert, da die Struktur fühlbar ist und einen Hauch von Gold vermittelt (sieht man auf dem hier abgebildeten Cover leider nicht).  Am Buchrücken finden sich Gegenstände, die Protagonistin Etta während ihrer Reise ans Wasser begleiten, sowie der Klappentext, den ich hier wiedergeben möchte:

Etta’s greatest unfulfilled wish, living in the rolling farmland of Saskatchewan, is to see the see, And so, at the age of eighty-two, she gets up very early one morning, takes a rifle, some chocolate and her best boots, and begins walking the 2,000 miles to the water.

But Etta is starting to forget things. Her husband, Otto, remembers everything, and he loves her: surely they can balance things out?

Their neighbour Russell remembers too, but differently – and he still loves Etta as much as he did more than fifty years ago, before she married Otto.

Der Klappentext sagt schon vieles über den Roman aus, aber nicht, WIE er geschrieben ist. Die Wortwahl ist phänomenal und der Textaufbau wunderbar gestaltet. Es gibt zwei Zeitebenen und mehrere Perspektivenwechsel und Erzählstile. So begegnen wir der jungen Etta, die ihre Schwester Alma verliert, dann Lehrerin wird und Otto in der Schule kennen lernt. Auch Ottos Jugend erschließt sich dem Leser / der Leserin, indem er Briefe an Etta schreibt. Über Russell und Etta erfährt man nicht so viel, aber genug, um zu wissen, dass es nicht immer einfach für Etta und Russell und Otto ist. James, tja, der ist ein Coyote, der Etta auf ihrem Weg ans Wasser begleitet.

Die einzelnen Kapitel sind unterschiedlich lang, spielen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, bilden Briefe ab oder schildern die Erlebnisse Ettas, als sie den langen Weg antritt. Außerdem wird über Ottos Einsamkeit berichtet, bis zum Schluss die einzelnen Passagen so kurz werden, dass sie nur noch vier Zeilen pro Seite ausfüllen – so bleibt sehr viel Platz für eigene Interpretationen. Und die braucht man auch, um von den Fängen des Romans entlassen zu werden, denn das Ende ist ein offenes, das, ohne Zutun von eigenen Gedanken, den Leser unaufgeklärt zurücklässt.

Für mich jetzt schon ein Anwärter für das Buch des Jahres 2015. Von der Sprache her auch gut für ungeübte EnglischsprecherInnen  geeignet.

Buchdetails

Autorin: Emma Hooper
Buchtitel: Etta and Otto and Russell and James
Verlag: Fig Tree bei Penguin Books
Erscheinungsjahr: 2015
Seitenanzahl: 288 Seiten
ISBN: 978-0-241-18586-5
Genre: englischsprachiger Roman
Preis:  € 10,99 [D], € 11,30 [A], sFr 16,50
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Rezension | McEwan, Ian: The Children Act (dt. Titel: Kindeswohl)

the children actDas letzte Buch, das ich auf Englisch gelesen habe, ist doch schon einige Zeit her, was aber nicht bedeutet, dass ich in dieses schwer hineingefunden habe. Im Gegenteil: Wer der englischen Sprache halbwegs mächtig ist, aber sich oft nicht über ein Buch drüber traut, dem kann ich dieses echt nahelegen, denn der Sprachstil ist einfach ein Traum. So schnell, wie ich in Fionas Welt eingetaucht bin, war ich auch schon wieder mit dem Buch fertig. Ein geniales Werk!

Worum geht es?

Fiona Maye ist Richterin am High Court in London und spezialisiert für Familienrecht. Dass es da schon mal etwas heftig zur Sache gehen kann, sei vorausgeschickt. Ihr Mann Jack, mit dem sie seit über dreißig Jahren verheiratet ist, verhält sich plötzlich sonderbar und möchte ihren Segen für eine Affäre mit einer sehr jungen Dame. Den Kopf eigentlich ganz wo anders, muss Fiona einen äußerst dringenden Fall, bei dem es tatsächlich um Leben und Tod geht, bearbeiten und trifft auf einen fast volljährigen Sohn eines Zeugen-Jehovas-Paares, die die rettende Bluttransfusion vehement ablehnen. Sie setzt, trotz ihrer privaten Probleme, alle Hebel in Bewegung und versucht, die richtige Entscheidung zu treffen – wird sie es schaffen und ihre privaten Probleme außen vor lassen?

Zum Buch und Autor

Ian McEwan war dieses Jahr Gast beim Festival ‚Literatur im Nebel‘ in Heidenreichstein. Leider konnte ich daran nicht teilnehmen, da die Veranstaltung restlos ausverkauft war. Als ich das Buch ‚The Children Act‘ gewann, freute ich mich sehr. Noch größer war die Freude allerdings, als mir die Dame vom Penguin-Verlag ein signiertes Exemplar zukommen ließ. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal dafür.

Leider kann ich über meinen Blog den genialen Einband (gummiert) des Buches nicht so beschreiben, wie er tatsächlich ist. Man muss das Buch echt in Händen halten – es fühlt sich wie Samt an und ich wollte es schon alleine wegen diesem Material nicht weglegen.

Der Autor Ian McEwan hat schon einige Werke auf seiner Liste, darunter namhafte wie ‚Abbitte‘, ‚Honig‘ oder ‚Liebeswahn‘. Im Jänner 2015 erscheint ‚The Children Act‘ unter dem Titel ‚Kindeswohl‘ auch auf Deutsch, und zwar im Diogenes Verlag.

Buchdetails
Autor: Ian McEwan
Titel: The Children Act (engl.)
Verlag: Penguin
erschienen: 2. September 2014
Seitenanzahl: 224 Seiten
ISBN: 9780224101998
deutsche Ausgabe erscheint im Jänner 2015

Rezension | Patterson, James: Unlucky 13 (auf Englisch gelesen)

unlucky 13Ich hatte mich sehr darauf gefreut, endlich wieder mal einen Thriller beziehungsweise hier eher Krimi auf Englisch zu lesen. Dass es der dreizehnte Band einer Reihe ist, hat mich auch nicht weiter gestört, denn die Charaktere (v.a. Protagonistin Lindsay Boxer) sind gut vorgestellt. Wie es auf dem Cover auch zu lesen ist, handelt es sich um einen Women’s Morder Club Thriller, als müssen da noch ein paar weitere Damen im Spiel sein und neben Lindsay werden Claire, Yuki und Cindy zu tragenden Rollen im Krimi.

Gleich zu Beginn erfährt man als LeserIn, dass Menschen aufgrund Explosionen im Bauch getötet wurden. Dabei handelt es sich um eine weibliche und einen männlichen Studenten, doch nach und nach werden es mehr Opfer. Wer ist der mysteriöse Mörder? Warum benutzt er so abartige Sachen wie „Belly Bombs“?

Neben diesem Handlungsstrang gibt es noch zwei weitere: Yukis Hochzeit(sreise) mit Lindsays Boss und Cindys Interviewreise, wobei letztere nicht ganz so ausführlich geschildert ist.
Was mich ein wenig gestört hat, war, dass die Kapitel so extrem kurz sind und die Handlungen dadurch schnell wechseln. Besser hätte ich es andersrum gefunden, denn richtig in die Geschichte hinein gekommen bin ich leider nicht.

Außerdem hat es mich gestört, dass Lindsay ihren Mann einfach so zu Hause bei Hund und Kind lässt und richtig in der Karriere aufgeht. Ich könnte mir das nicht so vorstellen – aber gut, das ist jetzt Ansichtssache und hat mit dem Roman an sich ja nichts zu tun.

Alles in allem war er sehr leicht zu lesen und doch ein wenig anspruchsvoll, wenn man schon länger kein englisches Original mehr gelesen hat. Die Sprache war wirklich einfach und strukturiert und so konnte ich vor dem Einschlafen meine Gehirnzellen trainieren, aber nicht überstrapazieren.

Vielen Dank an vorablesen.de und Randomhouse für dieses Leseexemplar!

Bisher erschienen im Women’s Murder Club (die Titel erinnern mich irgendwie an die Serie von Janet Evanovich rund um Stephanie Plum: One for the Money, Two For the Dough,…):
1st to Die
2nd Chance
3rd Degree
4th of July
The 5th Horseman
The 6th Target
7th Heaven
8th Confession
9th Judgement
10th Anniversary
11th Hour
12th of Never

Buchdetails
Autor: James Patterson (mit Maxine Paetro)
Titel: Unlucky 13
Verlag: Randomhouse
erschienen: 2014
Seitenanzahl: 416
ISBN: 9781780890319

Rezension | Seidler, David: The King’s Speech. The Shooting Script

the kings speech

© Reclam Verlag

Ich war wieder einmal unter den Glücklichen, die bei LovelyBooks ein Buch zum Rezensieren gewonnen haben und durfte auch an der Leserunde dazu teilnehmen. Mein Dank gebührt dem Reclam Verlag, der mir das Büchlein zukommen ließ, was dank Post ziemlich lange gedauert hat – Poststempel vom 7.1., bei mir am 21. Jänner gelandet …

Wie man schon am Cover sieht, gehört dieses Buch nicht zu den typischen gelben Werken, die der Verlag herausgibt, sondern zur Roten Reihe. Diese Bücher kommen in Originalsprache daher und sind mit Vokabeln, Kommentaren und Hintergrundinfos gespickt, was die Lektüre sehr einfach macht, auch wenn man, wie in diesem Fall, Englisch nicht mehr aus dem Effeff beherrscht. Weitere Sprachen, die in der roten Reihe vorkommen, sind Latein, Russisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Wer also seine Fremdsprachenkenntnisse auffrischen möchte, muss nicht auf literarische Genüsse und Ergüsse verzichten. Weiterlesen

Rezension | Jónsdóttir, Sólveig: Ganze Tage im Café

ganze tage im café

© Insel Verlag

Auf Lovelybooks mache ich bei der Jänner-Challenge mit und dafür durfte ich dieses Buch lesen und rezensieren. Vielen Dank schon mal an den Insel Verlag für die Zurverfügungstellung des Exemplars!

Normalerweise ist für mich Frauenliteratur eher ein rotes Tuch, doch da der Roman aus Island kommt, kam ich nicht drum herum, ihn zu lesen. Und im Endeffekt stellte sich heraus, dass es nicht nur schmachtende Teenie-Mädls sind, die nur ans Shoppen denken, sondern durchwegs Damen mit realen und ernst zunehmenden Problemen, die als Protagonistinnen dienen. Im Isländischen ist es bereits im Jahr 2012 erschienen und war wochenlang auf der dortigen Bestsellerliste. Ob es das im deutschsprachigen Bereich auch schafft, ist fraglich, denn die Übersetzung aus dem Isländischen, die von Sabine Leskopf sehr gut getroffen wurde, hat auch ihre Eigenheiten. Wenn man mit der Anrede „Mein Liebes“ oder „Meine Mía“ seine Probleme hat, liegt das eher nicht an der Person, die das sagt, sondern an der Sprache und bedeutet eigentlich nicht mehr als „Du, Mía…“. Einige Probleme könnten beim Lesen auftauchen, Weiterlesen