Rezension | Lindner, Lilly: Was fehlt, wenn ich verschwunden bin

was fehlt, wenn ich verschwunden binGleich vorweg: Ich fand das Buch stellenweise nicht ganz so grandios, aber im Allgemeinen kann ich es jeder begeisterten jugendlichen Bücherratte wärmstens empfehlen, schon alleine, weil es sich bei diesem Werk um einen Briefroman handelt. Aber dazu gleich mehr.

Die Autorin Lilly Lindner hat sich mit „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“ in den Jugendbuchsektor gewagt und stand mit ihrem Erstling ‚Splitterfasernackt‘ in den Bestsellerlisten. Auch dieses bei Fischer Anfang 2015 erschienene Werk kann sich sehen und lesen lassen. Die Protagonistinnen April und Phoebe schreiben sich Briefe, aber sie schreiben sich nicht gegenseitig, sondern füreinander. April ist die ältere der beiden Schwestern und musste sich in Anstaltspflege begeben, da sie unter Magersucht leidet. Phoebe, die jüngere, versteht leider gar nicht, warum sie ihre ältere Schwester nicht sehen darf und beginnt deshalb, ihr all ihre Gefühle und Erlebnisse in Briefform zukommen zu lassen. Doch sie erhält keine Antwort – vorerst. Weiterlesen

Rezension | Zillgens, Gerlis: Yolo, der wild gewordene Pudding und Jo Zwometerzwo

yolo teil 1

Buchcover ©loewe Verlag

Es passiert nicht sehr oft, dass ich ein Buch in einem Rutsch durchlese, da ich mangels längeren Zeitfenstern gar nicht dazu komme. Doch hier machte ich eine Ausnahme, denn das von Gerlis Zillgens geschriebene Jugendbuch ist grenzgenial.

Es geht um ein Mädl, Yolo, die eigentlich Yoko heißt und schon viel früher ihren Namen in Yolo umänderte, noch lange bevor die vier Buchstaben zum Jugendwort des Jahres 2012 gekürt wurden. Ihre beste Freundin Paula lebt in Australien und Yolo ist furchtbar in einen Typen namens Jo Zwometerzwo verliebt, der aber keine Augen für die bloggende Tramperin hat. Was es mit Pudding auf sich hat, verrate ich an dieser Stelle nicht, das könnt ihr dann selbst nachlesen.

Und wenn ihr dann auch so begeistert seid wie ich – und ich verspreche, dass ihr es sein werdet! – gibt es noch einen Grund zur Freude, denn am 14. Jänner 2015 kommt der zweite Band von Yolo raus …

Übrigens hat das Buch ganz tolle Illustrationen von Laura Rosendorfer und auf der Webseite des Verlages kann man sogar einen Blick hineinwerfen (hier klicken, um direkt zur Buchseite zu kommen).

Endlich wieder mal ein durch und durch gelungenes Jugendbuch in allen möglichen Sparten –  Sprache, Handlung, Illustration. Pefekt!

Buchdetails
Autorin: Gerlis Zillgens
Illustratorin: Laura Rosendorfer
Buchtitel: Yolo, der wild gewordene Pudding und Jo Zwometerzwo
Verlag: loewe Verlag
erschienen: 2014
Seitenanzahl: 224
ISBN: 978-3-7855-7986-2
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahren

 

Rezension | Bick, Ilsa J.: Atemnot

atemnot
Ein Jugendbuch der Sonderklasse, um es gleich mal vorweg zu nehmen. Ilsa J. Bick schafft hier einen mitreißenden Roman, den man eigentlich gar nicht aus den Händen legen will und traurig ist, wenn er vorbei ist. Hätte das Buch schon in meiner Jugend gern gelesen, aber wie ich an meiner Euphorie erkenne, hat es auch jetzt nicht geschadet. Die Autorin macht übrigens Lust auf mehr Lesestoff und da wird man auch schnell fündig. Sie ist nämlich die Verfasserin der Ashes-Reihe, ebenfalls im INK-Verlag bei Egmont erschienen. Weiterlesen

Rezension | Kastura, Thomas: Please Identify!

please identify
Wir leben im multimedialen Zeitalter und sind umgeben von Facebook, Twitter und Co. Ich hatte über eine Jahr lang keinen Facebook-Account, weil es mir einfach zu zeitintensiv wurde, meine sogenannten Freunde zu besuchen, Likes zu vergeben oder einfach nur ihren allerneuesten Status zu kommentieren.  Doch seit dieser Blog existiert – etwas mehr als ein Jahr – wird man immer mehr dazu verleitet, auch über andere Kanäle zu posten, damit die Reichweite vergrößert wird. Viel Privates gebe ich ja nicht preis, aber wie man am Roman von Thomas Kastura merkt, muss man das auch nicht und kann trotzdem ziemlich heftige Probleme bekommen.

Zum Inhalt

Laura Adams fährt mit ihrer besten Freundin Mischa in den Urlaub. Genauergesagt kaufen sich die beiden ein InterRail Ticket und beschließen, Schottland unsicher zu machen. Auf den Orkneys sind die beiden Damen dann schon in Begleitung von Danny und Wesley, die auch urlauben und dann gesellt sich in Aberdeen noch Glynis dazu, die mir von Anfang an etwas suspekt vorkam. Doch der eigentliche Plot der Geschichte dreht sich um das NetFriends Konto von Laura. Auf dieses hat sie nämlich selbst keinen Zugriff mehr und langsam wird’s richtig unheimlich, denn ständig werden private Fotos von ihr als Kind gepostet oder der Hacker ruft zu Massenveranstaltungen im Namen von Laura Adams auf. Glück für sie, dass sie ihre Freunde hat – oder sind diese auch in ein Netz aus Lügen verstrickt?

Eigene Lese-Eindrücke

Was ich mir erwartet hatte, ist nicht ganz in Erfüllung gegangen, was aber durchaus positiv zu verstehen ist. Ich dachte, es geht um einen Internetroman, der sich im Jugendzimmer eines Teenagers abspielt. Bekommen habe ich fast einen RoadTrip, der die Protagonisten bis nach Paris führt (über Stationen in Schottland und England). Dieser Thriller ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet – mit dieser Altersangabe gehe ich sogar konform mit dem Arena Verlag – kann aber auch von Erwachsenen gelesen werden, die zuviel Zeit und Informationen in soziale Netzwerke stecken. Vielleicht verändert sich die Einstellung dann etwas?

Vom Schreibstil her: Einfach, schnell zu lesen, abwechslungsreich und spannend. Der Inhalt ist gut aufgearbeitet und die Thematik aktuell. Ich denke, dass sich das Buch auch gut als Klassenlektüre anbieten würde, da die Kapitelaufteilung super ist und es mehrere Personen gibt, die man eventuell charakterisieren könnte. Für mich ein äußerst lesenswertes Buch!

Buchdetails
Autor: Thomas Kastura
Titel: Please Identify!
Verlag: Arena Verlag
erschienen: im Februar 2014
ISBN: 978-3-401-06881-7
Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren
Seitenanzahl: 296

Rezension | Hach, Lena: Wanted. Ja. Nein. Vielleicht.

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Wer kennt diese ominösen Zettel nicht, die in der Schulbank ausgetauscht werden und auf denen die Frage „Willst du mit mir gehen?“ oberhalb der drei möglichen Antworten Ja / Nein / Vielleicht steht (das JA natürlich in überdimensionalen Lettern)? In diesem Jugendroman geht’s aber nicht um die kleinen Zettelchen, sondern um Abrisszettel, die beispielsweise an Bäumen hängen und die Finn und Lara zusammenbringen sollen.

Doch vorerst gilt es, Finns Liebeskummer auszumerzen. Mit Hilfe seines besten Freundes Moritz, der eigens einen Psychotest für Finn erstellt hat, soll Sofie bald mal passé sein, doch das ist schwieriger als gedacht. Vor allem deshalb, weil die junge Dame einfach nicht von der Bildfläche verschwinden will.

Zum Glück lernt Finn dann Lara kennen, die selbst ein großes Problem hat, denn ihre Schwester Mira ist vor einigen Jahren einfach verschwunden. Lara redet sich ein, dass sie in Neuseeland glücklich ist.

Die Charaktere sind alle super ausgearbeitet und man fühlt sich sofort in die Teeniezeit zurückversetzt, wenn man das 155-Seiten starke Buch liest. Lena Hach hat ein tolles Jugendbuch geschrieben, welches in keiner gut sortierten Buchhandlung oder in einem Wohnzimmer fehlen darf, denn nicht nur Teenager werden ihren Spaß dran haben, sondern auch Erwachsene können durchaus einige Minuten qualitativ hochwertige Lesezeit verbringen, ohne sich dabei Knoten ins Hirn zu  machen.

 Vielen Dank an LovelyBooks und Lena Hach für dieses im Beltz&Gelberg Verlag erschienene Jugendbuch ab 12 Jahren!

 

Buchdetails
Autorin: Lena Hach
Titel: Wanted. Ja. Nein. Vielleicht.
Verlag: Beltz&Gelberg
erschienen: 2014
ISBN: 978-3-407-81157-8
Seitenanzahl: 155
Preis: € 12,95 (D) | € 13,40 (A)

 

Rezension | Brooks, Kevin: Bunker Diary

bunker diaryLinus ist 16, lebt auf der Straße und wird in einen Bunker gesperrt. Gemeinsam mit fünf anderen (zwei Frauen, eine davon erst neun Jahre alt, drei Männer) befindet er sich auf engstem Raum ohne Tageslicht und als einzigen Zugangspunkt nur einen Lift, den man scheinbar nur von „oben“ steuern kann.

Die Idee ist gut, wenn auch schon mal da gewesen. Wie der Titel schon verrät, handelt es sich um ein Tagebuch, welches von Linus geschrieben wird und über circa zwei Monate geht. Dabei kommen nicht nur tagesaktuelle Gedankengänge vor, sondern auch Rückblenden in das verkorkste Leben des Jugendlichen. Direkte Reden machen das „Bunker Diary“ lebendig. Im letzten Drittel, als zwei Zettel auftauchen, erinnert es aber schon sehr an die „Saw-Filme“ und ab da war’s für mich dann auch eher uninteressant. Auf jeden Fall lesenswert waren aber die inneren Monologe, die zwangsläufig entstehen, wenn man Tagebuch schreibt. Weiterlesen

Rezension | Ottenschläger, Madlen: High Love

high love

© Carlsen | Buchcover

Zuerst möchte ich mich bei Vorablesen.de und dem Carlsen-Verlag für dieses Leseexemplar bedanken. In meiner Jugend habe ich viele Aufklärungsbücher über Drogen und Sekten gelesen, deshalb war es für mich umso spannender, wieder eines dieser Bücher in Händen zu halten. Nun bin ich doppelt so alt wie damals, die Thematik hat sich aber kaum geändert und auch der Schreibstil erinnert an meine Jugend. Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen, denn das Liebespaar ist dezent in den Hintergrund gerückt. Es sieht fast wie ein Schattenspiel aus. Dass es sich bei diesem Buch um Drogen (Cannabis, Marihuana) handelt, war schon beim Lesen des Titels klar.  Worum es genau geht, werde ich nun darlegen. Weiterlesen

Rezension | Klement, Robert: Warte bis die Nacht anbricht

warte bis die nacht anbricht

© G&G-Verlag | Buchcover

Das im ersten Quartal 2013 erschienene Jugendbuch „Warte bis die Nacht anbricht“ von Robert Klement behandelt das Schicksal einer gewissen Kitty Jay und die Geschichte ist nicht erfunden. Die Altersempfehlung vom G&G-Verlag beginnt ab 12 Jahren und ist nach oben hin offen.

Der Klappentext verrät schon einiges über den Inhalt, Weiterlesen