Rezension | Kröll, Norbert Maria: Die Kuratorin

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Norbert Maria Kröll hat nach seinen beiden Romanen ‚Sanfter Asphalt‘ (2017) und ‚Wer wir wären‘ (2020) einen kunst- und gesellschaftskritischen Roman mit dem Titel ‚Die Kuratorin‘ im Verlag Kremayr&Scheriau herausgegeben. Der Titel gehört der Progatonistin des Buches, welches 2022 erschienen ist und dessen Thema auch in den nächsten Jahren vermutlich noch immer aktuell sein wird. Weiterlesen

Rezension | Simon, Cordula: Der Neubauer

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Während der Lektüre des sehr schnellen Hochstaplerromans, der ja typischerweise nur in Wien spielen kann – oder auch in einer anderen Stadt, obgleich die Absurdität von manchen Personen nur der Bundeshauptstadt Österreichs zugeschrieben werden muss – fragt man sich des Öfteren:  „Wer ist dieser Neubauer?“ Es ist wie Warten auf Godot, doch schlussendlich auch wieder nicht, denn es tut sich doch einiges in dem Werk von Cordula Simon. Dabei ist auch nicht immer klar, wer denn der eigentliche Hochstapler ist und wer wem die Lügen erzählt und sie dann umgekehrt auch glaubt. Weiterlesen

Rezension | Thiel, Georg: Jud

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Beim Titel des von Georg Thiel geschriebenen Werkes kommt man gar nicht um den 2. Weltkrieg herum. „Jud“ behandelt aber nicht vordergründig die Zeit von 1938/39 – 1945, sondern befasst sich vielmehr mit der Zeit danach, ganz konkret mit der Aufarbeitung eines sehr persönlichen Moments in Titus Strings‘ Leben. Der Fotograf, der seinerseits eher nicht so erfolgreich ist, darf im Jahr 1958 von Manchester aus über einen beruflichen Umweg nach Wien reisen, um dort seine Vergangenheit aufzuarbeiten.

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Rezension | Gröls, Marcel: Doktor Gröls‘ Almanach der Literatur

dr grols almanach der literaturDas e-Büchlein ist schnell gelesen, denn es hat einen Umfang von etwa 42 Normseiten. Die einzelnen Themen gliedern sich in Kapitel, die teilweise in Tabellenform oder Auflistungen abgedruckt sind. Praktisch ein Sammelsurium an verschiedenen Dingen, die Literatur betreffen. Es finden sich dort u.a. Bestsellerlisten, LiteraturnobelpreisträgerInnen, AutorInnen und deren Todesursache, Erklärungen zu verschiedenen germanistischen Fachbegriffen und noch einiges mehr.

Ich habe dieses Werk als eBook gelesen und fand es teilweise etwas mühsam, da das Format nicht ganz zum Reader gepasst hat. Außerdem ist ein Almanach der Literatur zum physischen Durchblättern vielleicht auch etwas besser geeignet, da man doch schneller mal Notizen macht oder kurz mal was nachschauen möchte. Im eBook-Reader weiß ich nicht so genau, was auf welcher Seite steht, beim Durchblättern in einem realen Buch ist man da wesentlich schneller. Die Farbgebung des Covers finde ich wunderbar, denn Türkis und Orange harmonieren m.E. ganz gut miteinander. Der Titel ist auch leicht irreführend, denn Marcel Gröls ist zwar Doktor, aber keiner der deutschen Philologie, auch wenn er einen Blog mit dem Namen www.fabelhafte-buecher.de betreibt.

Alles in allem aber ein gelungener Almanach, der an manchen Stellen ausbaufähig ist. Vielen Dank an den Autor und an LovelyBooks für das Rezensionsexemplar!

Buchdetails

Autor: Marcel Gröls
Buchtitel: Doktor Gröls‘ Almanach der Literatur
Verlag: Hanser
Erscheinungsjahr: 2015
Seitenanzahl: 42 Seiten (83 eBook-Seiten)
ISBN: 978-3-446-24958-5
Genre: Sachbuch
Preis:  € 2,99
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Rezension | Almeida, Germano: Das Testament des Herrn Napumoceno

testament napumocenoDas vorliegende Buch stammt aus dem Unionsverlag und wurde zum Glück neu verlegt. Bereits im Jahre 1991 erschien es unter dem Originaltitel ‚O testamento do Senhor Napumocena da Silva Araújo‚ im Verlag Ediciones Caminho in Lissabon und 1997 kam die deutsche Erstausgabe im Fischer Taschenbuch Verlag.

Worum es in diesem Roman geht, ist schnell erzählt und wenn man’s genau nimmt, spricht der Titel schon für sich. Senhor Napumoceno verstirbt und hinterlässt ein 387-Seiten langes (!!!) Testament. Dieses ist natürlich nicht Wort für Wort abgedruckt, doch manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass der Mann noch leben könnte und selbst erzählt. Ob gerade Fiktion und Realität im Roman vorherrscht, verschwimmt oftmals, was an der außergewöhnlich guten schriftstellerischen Fähigkeit liegen mag. Als Alleinerbe wird schon der einzige familiäre Anschluss Napumocenos gehandelt, nämlich Carlos, aber niemand rechnete mit der außerehelichen Tochter des Verstorbenen, Maria da Graça.

Und was hat es nun mit dem Regenschirm auf dem Titel auf sich? Senhor Napumoceno hat sich nach einem Auslandsaufenthalt und längerem Urlaub dazu entschlossen, in Regenschirme zu investieren. Da er sich aber in einer Null vertan hat, bestellte er 10.000 statt 1.000, doch Glück im Unglück, konnte er viele davon doch noch an den Mann beziehungsweise an die Frau bringen. Nette Geschichte 🙂

Doch nicht nur Anekdoten aus dem Firmenleben des in die Jahre gekommenen Geschäftsmannes finden sich im Roman, sondern auch ein leicht ironischer Blick auf die Gesellschaft der Kapverdischen Inseln.

Kaufen kann man diese Ausgabe in der Wiener Buchhandlung Buchkontor, die auch als Verlagsvertretung für den Unionsverlag fungiert und mir dieses Leseexemplar dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat!

Buchdetails
Autor: Germano Almeida
Titel: Das Testament des Herrn Napumoceno
Verlag: Unionsverlag
erschienen: 2014
Seitenanzahl: 190 Seiten (TB)
ISBN: 978-3-293-20668-7
zu kaufen bei: Buchkontor Wien

Rezension | Shafak, Elif: Ehre

ehreWer kennt das heute noch – Ehrenmorde? Wieso geht in manchen Kulturen die Ehre über das Leben der Familienmitglieder, ja sogar der eigenen Mutter? Diese Fragen beantwortet das Buch zum Teil, doch verstehen kann ich es persönlich nicht.

In der Geschichte geht es um Jamila und Pembe, Zwillingsschwestern, die es nicht sehr leicht hatten in ihrer Kindheit und Jugend. Jamilas Liebe, Adem, heiratet Pembe (aus Ehre), diese wiederum geht nach London und lässt ihre Schwester als alleinstehende Hebamme zurück. Pembes und Adems Ehe funktioniert nicht sehr gut, dennoch entstehen 3 Kinder: Iskender, Esma und Yunus. Über kurz oder lang trennt sich das Paar.
Nicht nur Adem findet Gefallen an anderen Menschen (Frauen), auch Pembe findet jemanden, der sie berührt. Und das gefällt Iskender nicht und er begeht einen Mord… Weiterlesen

Rezension | Brooks, Kevin: Bunker Diary

bunker diaryLinus ist 16, lebt auf der Straße und wird in einen Bunker gesperrt. Gemeinsam mit fünf anderen (zwei Frauen, eine davon erst neun Jahre alt, drei Männer) befindet er sich auf engstem Raum ohne Tageslicht und als einzigen Zugangspunkt nur einen Lift, den man scheinbar nur von „oben“ steuern kann.

Die Idee ist gut, wenn auch schon mal da gewesen. Wie der Titel schon verrät, handelt es sich um ein Tagebuch, welches von Linus geschrieben wird und über circa zwei Monate geht. Dabei kommen nicht nur tagesaktuelle Gedankengänge vor, sondern auch Rückblenden in das verkorkste Leben des Jugendlichen. Direkte Reden machen das „Bunker Diary“ lebendig. Im letzten Drittel, als zwei Zettel auftauchen, erinnert es aber schon sehr an die „Saw-Filme“ und ab da war’s für mich dann auch eher uninteressant. Auf jeden Fall lesenswert waren aber die inneren Monologe, die zwangsläufig entstehen, wenn man Tagebuch schreibt. Weiterlesen

Etwas Besonderes

Wirklich etwas besonderes ist der Kurzfilm mit dem Namen

The Fantastic Flying Books of Mr Morris Lessmore

Das Video dazu:

Wahnsinn, wie die Bücher den Personen Leben einhauchen – sehr bewegend!

morris lessmore

© Bastei Lübbe

Es gibt übrigens auch schon ein Buch dazu, welches den selben Titel (zumindest auf Englisch) trägt und vom Autor William Joyce stammt. Allerdings ist es mit Text und das Buch erreicht so die geheimnisvoll ästhetische Charakteristik des Films nicht ganz… Oder was meint ihr?

Rezension | Miedler, Nora: Schatzsuche

Shiti

© Ullstein Buchverlage

© Ullstein Buchverlage

Gleich mal vorweg: man kann das alberne Wort „Shiti“ als Zusammenfassung für diesen Roman durchaus verwenden. Viel zu oft verwendet wird es nämlich auch von der Protagonistin Teddy (eigentlich Thaddäa Kis), die 33jährig immer noch Jungfrau ist und meines Erachtens schon viel zu alt für Empfindungswörter à la „shiti“. Sowas hört man vielleicht im Unkreis von pubertierenden Jugendlichen – hier kommt es einfach nur peinlich rüber. Weiterlesen

Was ich gerade lese

Status

Neben meiner täglichen Zeitungslektüre lese ich momentan „Schatzsuche“ von Nora Miedler (zur Homepage der Autorin geht’s hier). Das Buch gewann ich wieder bei vorablesen.de und werde es in den nächsten Tagen rezensieren | zur Rezension. Normalerweise ist dieses Genre (also „Frauenroman“) nicht ganz so mein Fall und bin daher gespannt, wie die Geschichte ausgeht. Gestern ließ ich es unabsichtlich (ehrlich, ich schwöre!) auf den Boden fallen und hoffe, dass dies kein negatives Omen ist.