Langsam aber sicher wird der Herbst so richtig düster. Die Blätter sind nicht mehr so schön gefärbt wie noch im Oktober, die Sonne kommt weniger häufig durch die Nebeldecke hindurch und die Zeit zum Lesen ist immer noch begrenzt. Doch meine Stimmung ist gut – sehr gut sogar. Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn mich mein kleiner Sohn aufwacht und wir gemeinsam in den Tag starten. Dass mein eigenes Frühstück hinten anstehen muss, ist mittlerweile schon ein Fixpunkt geworden, und erst dann kann ich meine Zeitung aufschlagen. Wenn’s ganz gut geht, dann auch noch das Buch, welches ich gerade lese. Aber da muss der Kleine schon sehr gut drauf sein beziehungsweise immer noch ein bisschen müde sein, denn dann schläft er auf der Couch weiter. Ich würde auch gerne mehr schlafen, doch dann komme ich nicht mehr zum Lesen. Andererseits bin ich oftmals so müde, dass meine Augen die Buchstaben in den Büchern nicht mehr zu hundert Prozent entziffern können und so bleibt mir nichts anderes übrig, als schlafen zu gehen. Ein Teufelskreis. So, nun ist es halb zehn und ich werde mich der abendlichen Lektüre widmen – sofern ich nicht einschlafe …