Rezension | Stefánsson, Jón Kalman: Das Herz des Menschen

dsa herz des menschen
Endlich wieder ein Roman aus dem Isländischen von Jón Kalman Stefánsson. Bei diesem handelt es sich um den letzten Teil einer Trilogie mit den Vorgängern ‚Himmel und Hölle‚ sowie ‚Der Schmerz der Engel‚.

Das sagt übrigens der Klappentext:

Das menschliche Herz hat zwei Kammern: Die eine heißt Glück, die andere Verzweiflung. – Während in einem verheerenden Sommerunwetter ein Handelsschiff vor den Augen der kleinen isländischen Fischergemeinde in den Fluten versinkt, steht der junge Held des Romans vor der alten Frage: Wählt er die Liebe oder die kurze Leidenschaft? Und wie lässt sich beides voneinander trennen?

Der erste Satz kommt im Roman auch öfter mal vor und ich persönlich finde ihn wunderschön, wenn auch für mich persönlich nicht immer nachvollziehbar (glücklicherweise). In eben dieser poetischen Weise erzählt Stefánsson die Geschichte des ‚Jungen‘, der mit Jens und Hjalti gemeinsam losgezogen ist, um Ástas Leichnam zu ihrem Bestimmungsort zu bringen. Dort lernt er ein Mädchen kennen und diese begleitet ihn die ganzen 416 Seiten des Romans – wenn auch oft nur in Gedanken.

Die Kapitel werden nach einem kurzen Zitat mit römischen Ziffern betitelt und sind stellenweise nur zwei Seiten kurz. Der epische Romanstil des Autors trägt dazu bei, dass man richtig in das Buch eintauchen kann und mit dem Protagonisten mitgeht. Ab und zu gibt es allerdings auch Passagen, die für mich etwas langatmig zu lesen waren, da zuviel der Poesie und zu wenig Handlung in das Werk Einzug gehalten hat, aber darüber kann ich im großen und ganzen hinwegsehen.

Wer gerne tiefsinnige Romane liest, die einen Hauch von Poesie mitbringen und isländische Namen nicht ‚verdeutschen‘, sind bei diesem Werk gut aufgehoben. Ich habe übrigens die ersten zwei Teile nicht gelesen, hatte aber nicht den Eindruck, dass mir etwas fehlt.

Buchdetails

Autor: Jón Kalman Stefánsson
Übersetzer: Karl-Ludwig Wetzig
Buchtitel: Das Herz des Menschen (orig. Hjarta Mansinns)
Verlag: Piper Verlag GmbH
Erscheinungsjahr: 2014, München
Seitenanzahl: 416 Seiten
ISBN: 978-3-492-30474-0
Genre: Romantrilogie
Preis:  € 10,99 [D], € 11,30 [A], sFr 16,50
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Rezension | Dittmann, Kyra: Blütenweißer Hass. Narrando #2

narrando 2Endlich habe ich den zweiten Teil der Narrando-Trilogie gelesen und bin mehr denn je gespannt, wie es weitergeht. Nachdem im Band „Pechschwarze Hoffnung“ das Schicksal Jai und Vella zusammengeführt hat, trennt es die beiden nun. Vella, die im Nordbezirk als Präsidententochter lebt, wird in den Südbezirk verfrachtet, um den dortigen Herrschersohn zu heiraten. Natürlich geht das der gemäßigten Vella gegen den Strich und sie tut es nur, da es einem höheren Zweck dient. Marta, ihre ehemalige Companía, erweist sich als Vellas Cousine, hat aber keine tragende Rolle mehr inne. Vielleicht wird sie ja im letzten Band noch einmal wichtig? Weiterlesen